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Wer sind die Austro-Ahmed Angels?

Vor einem Monat haben wir euch den schönsten Mann im ganzen Internet vorgestellt. Jetzt suchen wir sein österreichisches Gegenstück.

Vielleicht erinnert ihr euch noch, dass wir euch vor gut einem Monat den schönsten Mann im ganzen weiten Internet präsentiert und dabei sehr viele unanständige Gefühle im Abdominalbereich bekommen haben. Aber gegenüber Ahmed Angel ist das völlig in Ordnung, weil er weniger Mann as vielmehr ein glasiertes Marzipanschweinchen und damit einfach nur "planet" ist, wie seine Fans inzwischen all das nennen, was man einfach nicht anders in Worte fassen kann.

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Ich würde sogar soweit gehen und sagen, dass es unanständig wäre, keine unanständigen Gefühle gegenüber Ahmed Angel zu hegen, weil ihr damit Zeugnis über den Tod eures gesunden Ästhetikempfindens und eurer Netzsensationssensibilität (ganz zu schweigen von eurer Libido) ablegen würdet. Sich am aalglatten Teint von Ahmed zu ergötzen heißt nicht, Sex mit einem glasierten römischen Tribun haben zu wollen: Es heißt, sich einen Dildo in Form eines glasierten, römischen Tribuns anfertigen zu lassen, der … okay, vielleicht ist es doch ein bisschen fragwürdig, aber was kann ich dafür, wenn das Internet mir diese Dinge ungefragt vorsetzt?

Anfangs hatte ich noch die Vermutung, dass es sich bei Ahmed Angel um einen PR-Stunt handelt, der von irgendeiner schlauen Kreativagentur mit dem Spruch "Ha, seht ihr, jeder kann ein Star werden!" aufgelöst würde.  Dann vermutete ich doch eher ein Gimmick wie im Fall des Electrolore-Pseudo(nym)-Gotts Alexander Marcus und war mir kurz ziemlich sicher, dass Ahmed Angel schon sehr bald auf Tour durch sämtliche türkischen Shisha-Schwulenclubs von Westeuropa (also alle drei in Wien) gehen würde.

Am Ende bin ich mit beidem falsch gelegen—genauso wie mit meiner dritten Vermutung, dass Ahmed Angel sicher aus einem Kannibalen-Dorf in Russland stammt. Tatsächlich ist Mr. Angel, wie Freunde ihn nennen, ein Männer-Model aus dem Irak und meint wahrscheinlich alles exakt so ehrlich wie seine marzipanenen Schweinchenaugen vermuten lassen. Jetzt ist er außerdem eine Internet-Sensation und keiner fragt mehr, warum er sich eigentlich ausgerechnet vor apokalyptische Ölbohrtürme photoshoppen lässt.

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Seit letztem Monat sammeln sich auf seiner Facebook-Wall (wir sind nämlich dicke Freunde, müsst ihr wissen) aber nicht mehr nur Postings von Ahmed selbst, sondern vor allem ziemlich viel fantastische Fan-Art, die ich euch hier wie Glitzer zwischen die Absätze gestreut habe. Das schönste von allen kommt als nächstes, also haltet euch fest und tut kurz so, als hättet ihr den Artikel nicht sowieso schon durchgescrollt oder zumindest eure Augen weiterwandern lassen und SEID VERBLÜFFT:

Wow. Wir finden das auch im Sinne der Stimmungspolitur für den Irak eine ziemlich wichtige und gute Sache, sind aber trotz allem immer noch Österreicher mit allem, was dazu gehört: Das heißt, wir fühlen uns natürlich sofort minderwertig im Vergleich und denken fieberhaft darüber nach, ob wir nicht irgendwie doch auch genauso gut aufgestellt sind, was schöne Männer angeht. Deshalb haben wir euch hier die vier Adonisse (oder Adonii? Wie geht noch mal der Plural von Penis?) versammelt, von denen wir denken, dass sie hinter springenden Delfinen und vor Weltuntergangslandschaften mindestens genauso schön aussehen würden.

Robert Stadlober

Der Legende nach rührt der Nachname Stadlober daher, dass die Dynastie hinter dem ewigjungen, immerfertigen Robert schon zu Urzeiten so schön war, dass man sie in Österreich als Kellner beschimpfte. Aber nicht als irgendwelche Kellner, sondern als solche, die sowieso nur bei Volksmusikfesten arbeiten dürften. Ergo, Stadl-Ober. Heute verarscht den Lebemann natürlich niemand mehr. Stattdessen will jeder unter 45 ununterbrochen Sex mit ihm, während ihn jeder über 45 als den Typen, der frühmorgens noch einen in der Tankstelle trinkt, kennt. Robert Stadlober ist gesunkenes Kulturgut und könnte so viele Nippelbilder von sich vor Auschwitz photoshoppen, wie er wollte—und selbst, wenn die Antwort "will er gar nicht" wäre, würde es ihm niemand übel nehmen. So verliebt ist Österreich in ihn.

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Roman Rafreider

The Roman Rough-Rider, wie er im angloamerikanischen Raum auch gerufen wird, ist der George Clooney des öffentlichrechtlichen Newsrooms und hat ein Gesicht, das vom Schönheitsideal des Internets PERSÖNLICH gemeißelt wurde. Deshalb sieht er in jeder Lebenslage und Pose so aus, als würde er an Gerechtigkeit denken und sich unglaublich schlaue Fragen für Barack Obama überlegen (im obigen Bild zum Beispiel: "Sag, Obama, was würdest du tun, wenn ich deine Michelle ein bisserl her-barack?"). Und auch, wenn das bei Photoshop-Galerien nicht ausschlaggebend ist, kann der Rough-Rider jeden Text so schön fehlerfrei runterlesen und jede Frage so passgenau ins Abseits des Dialoggegners spielen, dass ein Stefan Gehrer oder eine Lou Lorenz-Dittlbacher förmlich explodieren sollten. Das wäre dann auch der perfekte Hintergrund für diese ganz besondere Roman Angel-Fotostrecke.

Manuel Rubey

Manuel Rubey ist der Freund aller Bobo-Popos und außerdem so schön, dass er nicht mal in der Gegenwart von Clemens Haipl lustige Grimassen ziehen kann. Falco hat er verinnerlicht, das Burgtheater gechannelt und die Stadt mit seinem Charme mittlerweile so durchdrungen, dass an ihm kein Vorbeikommen mehr ist. Während Roman Raffreider vielleicht in jeder zweiten Seitenblicke-Episode vorkommt, IST Manuel Rubey Seitenblicke—und muss dafür nicht mal in der Sendung auftauchen. Ich finde, allein der Sombrero gibt genug für gut ein Jahr an Bildern aus dem theaterszenischen Wiener Untergrund her, bei denen Rubey bierernste Selfies mit halbnackten Prosecco-Dämchen posten könnte, die alle seinem Derriére hinterher hecheln. Die Szenerie wäre von Natur aus gruselig und man bräuchte nicht Photoshop.

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Michael Tschuggnal

Michael Tschuggnal hat viele Namen: "Der Mann, der niemals lebte", "Der unsichtbare Dritte" oder "Mrs. Columbo" sind nur einige davon. Auf jeden Fall hat ihn seit langer, langer Zeit niemand mehr gesehen und wer ihn damals bei Starmania doch miterlebt hat, kann sich heute kaum noch an ihn erinnern. Deshalb sind die besten Fotos, die das Netz zu ihm hergibt, auch alle verwaschen, unscharf und voll mit Neunzigerjahre-TV-Effekten. Diejenigen unter uns, die noch zu ASCII-Pornos feucht wurden, hören es bei dem Titel "Tears of happiness" trotzdem irgendwo tief in sich klingeln (es macht nur niemand die Tür auf). Tschuggnal ist vielleicht nicht ganz so schön wie der römische Rau-Reiter, nicht ganz so unnahbar wie Rubey und nicht ganz so umtriebig wie Robert Stadlober, aber er ist der Inbegriff von Photoshop-Kunst, weil sein Gesicht immer schon Weichzeichner brauchte und seit jeher in Ahmed Angel-Artwork gerahmt wurde. Außerdem würde ihm die Auferstehlung sicher gut tun und seinen Namen auf ewig in die Annalen des Austro-Netz-Promitums schreiben: Mrs. Columbo. Äh, Tschuggnal. Mrs. Tschuggnal. Genau.

Wenn ihr auch außerhalb des Netzes schöne Menschen treffen wollt, solltet ihr dieses Wochenende diesem Ablaufplan folgen:

DONNERSTAG

Schön und gepflegt geht es auch gleich los—mit der Vernissage von Anna Jermolaewa in der Galerie Kerstin Engholm, bei der es nicht nur an den Wänden, sondern auch im Publikum vor gutem Aussehen wimmeln wird. Im Anschluss solltet ihr einfach den besten, hübschesten und lautesten Menschen folgen. Sie bringen euch erfahrungsgemäß zu einer guten Party mit Pooltischen und Frauen, die nach Vodka riechen.

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FREITAG

Tagsüber geht's für euch zur 4th Independent Publishers and Zine Fair in der Kunsthalle Wien. Das sage ich so bestimmt, weil ich einfach weiß, dass es dort großartig wird. Warum? Weil es dort verdammt noch mal Zines gibt. In Hülle und Fülle, mit bunt und schwarzweiß, kunstvoll und hingerotzt. Zines in allen Formen halt. Die Fair geht bis Sonntag, ihr solltet es also hin schaffen können.

Wenn ihr Wiese, Picknick, Kunst und Trinkitrinki mögt, müsst ihr den heutigen Abend bei Ephemeropteræ 03 am Augartenspitz losgehen lassen. Das Wort heißt übrigens sowas wie Eintagsfliege, obwohl die Spoken Word-Performances (die übrigens bis September jeden Freitag stattfinden) genau das Gegenteil sind. Am besten bleibt ihr also einfach da und macht es euch mit einem der Picknick-Körbe im Grün gemütlich. Das Ganze ist von TBA21 und gratis (also bis auf die Picknickkörbe).

SAMSTAG

Wer heute zuhause bleibt, hat Angst. Wahrscheinlich davor, sich bei Bebop Rodeo X The Love Movement in der Forelle den Kater der kommenden Wochen zu holen. Ich sage: zurecht. Aber auch: trotzdem hingehen. Und: bei uns könnt ihr Karten dafür gewinnen. 2 mal 2 nämlich. Um teilzunehmen, müsst ihr uns einfach eine Mail mit dem Betreff "Rinderreiten" an win@vice.at schicken.

Apropos Party, Kater, Rinder und Tickets gewinnen: Dasselbe gilt eigentlich auch für das Beeasy-Festival in der Pratersauna, bei dem solche Kapazunder wie Grandmaster Flash und Hudson Mohawke Musik machen. Hier haben wir sogar 10 Karten, also rein ins Mailprogramm und raus mit der kurzen Post an win@vice.at, diesmal mit dem Betreff "Bienen im Ohr, Hummeln im Arsch".

SONNTAG

Ihr wollt Partytipps für Sonntag? Ihr seid verdammte Heiden! Sonntag ist der Tag des Herren (und des Techno!–zumindest am Badeschiff). Da solltet ihr dankbar für euer Leben sein und euch ein bisschen selbstkasteien. Danach habt ihr dann Zeit, unsere Artikel der Woche nachzulesen: zum Beispiel den Bericht vom Polizeieinsatz bei der Art Basel, einen Besuch beim Polyamoristentreffen in Berlin und den Wrong Boner über Augapfellecken in Japan. Und wir hatten die Weltpremiere des neuen Musikvideos von M.I.A., das ihr euch auch noch mindestens fünf Mal ansehen solltet.