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Andere Mitglieder von Knockout erzählen, dass sie einfach mal was anderes ausprobieren wollten. „Ich wollte meinen Frust abbauen", sagt der 36-jährige Damian Giles, der in eine Depression verfiel, nachdem sein Vater an einer Gehirnverletzung gestorben war. „Ich wollte mich aber auch mit etwas herausfordern, das niemand von mir erwarten würde—ich gelte gemeinhin immerhin als äußerst friedfertig. Dort habe ich dann eine aufrichtige Gruppe schwuler Männer kennengelernt, von denen ich mittlerweile viele als gute Freunde bezeichnen kann."Gegenwind bekam der Club ausgerechnet von anderen Schwulen. In Onlinekommentaren wurde den Mitglieder vorgeworfen, Heteroverhalten nachahmen zu wollen oder selbsthassende Schwule zu sein, die einem bestimmten Männlichkeitsbild nacheifern würden.„Das ist ein perfektes Beispiel für Homophobie, Gehässigkeit und Hänseln in der Schwulenszene", sagt der 26-jährige Modejournalist Darcy Rive. „Es ist wirklich enttäuschend, dass manche Schwule, jetzt wo die Gemeinschaft in der Gesellschaft endlich ein paar Rechte hat, das Gefühl haben, dass wir uns nach bestimmten Kriterien akzeptierter homosexueller Verhaltensweisen definieren müssten. Jedes Hobby ist ein Hobby—egal, ob es jetzt von Heteros, LGBTs oder genderqueeren Menschen ausgeübt wird."Vice Sports: Für Box-Star Pacquaio sind Homosexuelle „schlimmer als Tiere"
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„Gewalt formt und begeistert unsere Gesellschaft", sagte der britische Dramatiker Edward Bond 1972—und dieser Satz scheint bis heute nichts an seiner Richtigkeit eingebüßt zu haben. In vielerlei Hinsicht ist Gewalt eng mit dem Druck verbunden, ständig diese unrealistische „starke" und emotional unterdrückte Version eines Mannes spielen zu müssen.Es ist schon traurig, dass ich immer noch eine Notwendigkeit zum Boxen sehe, die über eine reine Liebe zum Sport hinausgeht. Die Zahl homophober Übergriffe ist in London im letzten Jahr um ein Drittel angestiegen. Die Geschichte lehrt uns, dass in wirtschaftlich schwierigen Zeiten, wenn die Menschen sich in ihrer eigenen Lebenssituation unsicher fühlen, der Hass auf Minderheiten wächst. Innerhalb der letzten beiden Wochen wurde ein schwuler Teenager in North Yorkshire brutal angegriffen und einem Mann in London wurden in seiner eigenen Wohnung lebensgefährliche Verletzungen hinzugefügt. Ich will mich verteidigen.Das Boxen macht mich, oder irgendjemand anderen, aber nicht mutiger. Wahrer Mut zeigt sich wahrscheinlich in der eigenen Selbstsicherheit und dem Respekt vor anderen, nicht derjenige zu sein, der als Erstes zuschlägt.