Die Bundeswehr hat ein interessantes Verständnis von Familienfreundlichkeit. Beim "Tag der Bundeswehr" am vergangenen Samstag im baden-württembergischen Stetten haben Kinder mit Handfeuerwaffen hantiert—von der Maschinenpistole bis zum Scharfschützengewehr. So zumindest zeigen es Bilder der Deutschen Friedensgesellschaft-VK. Darauf Kinder, die von Soldaten betreut anlegen und zielen. Die Eltern stehen daneben.
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Der Tag der Bundeswehr fand an 16 Standorten statt, mit 262.000 Menschen war er gut besucht, die PR-Idee ist aber in die Hose gegangen. Das Verteidigungsministerium ermittelt nun, ob es in Stetten zu Verstößen gegen einen Erlass von 2011 gekommen ist. Dieser schreibt den Streitkräften vor, auf öffentlichen Veranstaltungen Kinder unter 18 Jahren von Waffen und Munition fernzuhalten.
Die jungen Gäste hantierten unter anderem mit dem Sturmgewehr G36. Der verteidigungspolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Rainer Arnold, kritisierte Bundesverteidigungsministerin von der Leyen für die offene Zurschaustellung von Waffen auf PR-Events. Aktivisten der Friedensgesellschaft fordern gleich die komplette Abschaffung des Tags der Bundeswehr.Dabei muss sich die Bundeswehr derzeit ohnehin um ihr Image bemühen. Ihre Werbung für militärische wie logistische Tätigkeiten wird mit Plakaten wie "Wir nehmen gerne auch Arschlöcher" kommentiert und auch wenn sie Demonstranten auf einem nassen Panzer durch die Gegend fährt, setzt sie zweifelhafte Zeichen. Ganz abgesehen von der ästhetischen Frage, wie ein Panzer auf einem Stadtfest aussieht.
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