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Was sagt eigentlich Twitter dazu?

Was sagt Twitter eigentlich zur FPÖ-Presseaussendung zum Café Prückel?

Die FPÖ hat gestern eine Presseaussendung zum Cafè Prückel herausgegeben. Die Twitter-Gemeinde findet diese Aussendung lustig und furchtbar zugleich—und das nicht nur, weil das Wort „Zungenpritschler" vorkommt.
Collage: VICE Media

Letzte Woche wurde ein lesbisches Paar wegen eines Kusses und ihrer „Zurschaustellung von Andersartigkeit" aus dem Café Prückel geschmissen. Seitdem gehen im Internet die Wogen hoch. Unter dem Hashtag #küssenimprückel wird seit Tagen diskutiert und für morgen ist ein Schmuseflashmob mit bisher über 7.000 Zusagen vor dem Prückel geplant.

Die FPÖ findet das Handeln der Gastronomin aber völlig gerechtfertigt und hat gestern eine Presseaussendung mit dem Titel „Wir sind Prückel" dazu herausgegeben. In der Aussendung von Planungssprecher Mahdalik heißt es: „Wird wohl ka Zwickerbusserl g'wesn sein, sondern a solider Zungenpritschler. (…) Kein Mensch will herumschmusende Pärchen, gleich in welcher geschlechtlichen Konstellation, im Kaffeehaus sehen. (…) Wäre ein heterosexuelles Paar des Lokals verwiesen worden, hätte kein Hahn danach gekräht, bei zwei Lesben bricht die linke Schickeria aber kollektiv zusammen, (…)."

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Wir haben die schönsten Tweets zu diesem heißen Anwärter auf die beste und absurdeste Presseaussendung 2015 gesammelt.

Lerne von Wr. FPÖ ein neues Wort. Nein, nicht "linksradikaler Mob", "Gutmensch" o. "linke Schickeria" sondern: "Zungenpritschler". #Prückel
— Armin Wolf (@ArminWolf) 14. Januar 2015

Oder: Ein Zungenpritschler, ein solider, ist im Cafe uns nur zuwider. Weil die Österreicher, die echten, die knutschen nicht, die fechten.
— Armin Wolf (@ArminWolf) 14. Januar 2015

@ArminWolf oder, knackiger: Hitlergruß statt Lesbenkuß?
— Gunther Schmidl (@gschmidl) 14. Januar 2015

"Wir sind Prückel" - wie eine Partei ein Kaffeehaus sein kann, versteh ich nicht? #fpoe #wtffpoe #kuessenimprueckel
— ChristinaGötschhofer (@chrinemo) 14. Januar 2015

Ihr sollt im Prückl küssen und nicht den Küssl drücken. #nachhilfe f d #fpö #kuessenimprueckel http://t.co/8QLT4zBIo7
— Fabian Eder (@Fabian_Eder_AUT) 14. Januar 2015

wer von euch pritschelt schon wieder mit der zunge herum? #prueckel #fpoe #kuessenimprueckel
— aston matters (@astonmatters) 14. Januar 2015

Kann mir mal die #FPÖ sagen, wo ich den Punktestand der "Gutmenschenpunkte" abfragen kann? Will wissen, wo ich stehe. #Zungenpritschler
— Maximilian Wagner (@Max_Wagner87) 15. Januar 2015

Ich habe keine Worte, die nicht strafrechtlich relevant oder grobe Fäkalsprache wären. Tiefer geht's nicht mehr, FPÖ http://t.co/N8LP5mJkGw
— Sara Hassan (@sarahas_san) 14. Januar 2015

Obwohl der Großteil der Twitteria und der restlichen Online-Gemeinde noch immer wütet, werden mittlerweile auch Stimmen laut, die finden, dass der Shitstorm inzwischen heftig genug getobt hat. Falter-Chefredakteur Florian Klenk schreibt auf Facebook: „So. Und jetzt lasst die Prückl-Oma wieder in Frieden."

Verena auf Twitter: @verenabgnr